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Personaleinsatzplanung - über Entgelt-Modelle Anreize zur Flexibilität schaffen

[Veröffentlicht: Verkehrsrundschau Mai 2019]

 

Personaleinsatzplanung - Aufs und Abs besser managen: In Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs denken viele Unternehmenschefs zuerst an Personalabbau. Es gibt aber intelligentere Wege um, den Personalabbau zu senken.

 

Interview mit Jörg Schulte von SBP zum Artikel der Verkehrsrundschau

 

VR: Was kann ein Transport- und Speditionsunternehmen bei stark schwankendem Transportvolumen tun?

 

Ich würde empfehlen, flexible Schichtmodell zu entwickeln, jenseits des Drei- oder Vier-Schicht-Betriebs. Außerdem sollten Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich auf einer Online-Plattform selbst für Schichten Ihrer Wahl einzutragen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Betrieb gut plant und frühzeitig die Spitzen kennt.

 

VR: Und was ist, wenn die Mannschaft komplett ausgelastet ist?

 

Dann böte sich zum Beispiel der abteilungsübergreifende Personaleinsatz an. Mitarbeiter aus der Verwaltung könnten etwa zeitweise in der Verpackung oder Kommissionierung eingesetzt werden. In der Pharmalogistik oder bei Paketdiensten ist so etwas üblich. Das muss natürlich räumlich und organisatorisch vorbereitet werden. Über einen entsprechenden Bonus könnte man außerdem Anreize setzen, in anderen Abteilungen auszuhelfen. Grundsätzlich sollten über das Entgelt-Modell Anreize zur Flexibilität geschaffen werden. Wer kurzfristig die Schicht eines Kollegen übernimmt, sollte einen Bonus bekommen. Für Arbeitgeber ist es übrigens attraktiv, die Mitarbeiter dafür mit Warengutscheinen zu belohnen, weil diese nicht steuer- und sozialabgabenpflichtig sind.

 

VR: Welche Personalquellen können in Boom-Zeiten au0erdem erschlossen werden?

 

Unternehmen können sich untereinander Mitarbeiter ausleihen oder Subunternehmer einsetzten. Langfristig jedoch ist es am besten, saisonale Spitzen abzufangen, indem man die Kundenbasis verbreitert. Ich kenne zum Beispiel einen Transportdienstleister, der im Sommer in der Getränkelogistik aktiv ist und im Winter für den Lebensmitteleinzelhandel Schoko-Weihnachtsmänner fährt.

 

VR: Derzeit deutet sich ein Abschwung an. Wie sollten Logistiker darauf reagieren?

 

Sinnvoll wäre, zum jetzigen Zeitpunkt neue Mitarbeiter nur noch befristet einzustellen. Doch das ist angesichts des leergefegten Arbeitsmarktes schwierig.

 

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